Kanban für den Postproduction Supervisor
Der Postproduction Supervisor koordiniert die gesamte Postproduktion eines Filmes. Sie/Er plant die Workflows unter Berücksichtigung des Budgets und sorgt für den reibungslosen Ablauf aller Prozesse. Der Postproduction Supervisor ist von Anfang an mit im Boot, plant und koordiniert den Dailies Prozess, die Bild- und Ton-Postproduktion bis hin zur finalen Auslieferung der Daten an das Studio, den Verleiher oder Sender. Der Postproduction Supervisor hat eine klassische Schnittstellenfunktion, sie/er steht durchgehend mit den Kollegen und Teams aus allen beteiligten Abteilungen in Kontakt und berichtet dem Produzenten.
Neben der sequenziellen Abfolge müssen während des gesamten Prozesses Deadlines und Abgabetermine eingehalten werden. Durchgehend herrscht enormer Zeit- und Kostendruck und eine genaue Absprache zwischen Postproduction Supervisor und den einzelnen Departments ist wichtig.
Für den Postproduction Supervisor ist es von höchster Bedeutung zu wissen, ob die Produktion nach Plan verläuft. Das heißt sie/er möchte wissen, was für Arbeit ansteht, wer mit seiner Arbeit schon begonnen hat, welche Entscheidungen noch ausstehen, um mit der Arbeit zu starten oder sie vollenden zu können und was die nächsten Schritte sind.
Einerseits würde sich hier für den Postproduction Supervisor ein klassisches Kanban-Board eignen, um sich selbst zu organisieren und den Überblick zu behalten, welche Aufgaben für sie/ihn selbst im Laufe der Zeit anstehen und auch, um sich selbst an Routine-Aufgaben zu erinnern. Andererseits ist es hier auch sinnvoll, ein Team-Board für sie/ihn und einzelne Vertreter der beteiligten Abteilungen zu erstellen. Auch würde sich ein klassisches Kanban Board eignen, um kurz und knackig aufzuzeigen, welche Aufgaben - grob beschrieben – anfallen und um zu kennzeichnen, in welchem Stadium sich eine Aufgabe befindet. Ein Beispiel: In der VFX soll ein Green Screen Comp bearbeitet werden, es wird eine Karte «Compositing Shot 400_110» in der To Do Spalte angelegt. Sobald der VFX Artist beginnt an dem Clip zu arbeiten, wird die Karte in die «In-Progress-Spalte» geschoben und der Artist weist sich selbst der Karte zu. Ist der Shot abgenommen, wandert die Karte in die Spalte Done. Hat der Schneideraum die Karte abonniert, wird er automatisch benachrichtigt, sobald die Karte auf «Done» geschoben wird. Hat der VFX Artist den Render direkt mit der Karte verknüpft, kann sich der Schneideraum den Clip direkt über die Verknüpfung in der Karte herunterladen.
Falls es noch Unklarheiten oder Unstimmigkeiten beim VFX Material gibt, werden Fragen und Anregungen in die Karte kommentiert - die Karte wieder zurück auf In-Progress geschoben und das Feedback eingearbeitet. Erledigt? Dann wird die Karte wieder auf »Done” geschoben. Man könnte das Board auch noch erweitern, um eine Spalte «Eingeschnitten». Sobald der Schnittassistent den finalen VFX Shot eingeschnitten hat, könnte er die Karte in diese Spalte bewegen. Das nimmt nicht nur dem Postproduction Supervisor bei der Koordination der Aufgaben Arbeit ab, sondern gibt ihr/ihm auch den Überblick und die Sicherheit, dass nichts für eine anstehende Abnahme übersehen wurde.
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